INNOVATIONSSCHMIEDE STELLT STANDORT-IDEE FÜR DAS HISTORISCHE PLATTBODENSCHIFF VOR

Als im Jahr 2009 im Zuge von Deichbauarbeiten am Rhein im ältesten Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth ein 17 Meter langes und über 3 Meter breites Schiff („Kaiserswerther Nachen“) aus dem 17. Jahrhundert ausgegraben wurde, war dies für Fachleute ein Sensationsfund. Sein Erhaltungszustand war einmalig am gesamten Rheinverlauf und so wurde der geborgene Schatz aus rund 1.000 Einzelteilen zunächst aufwändig restauriert und konserviert. In 170 Kisten lagert er nun in Düsseldorf und wartet auf seinen Wiederaufbau.

Nachdem die Prüfung mehrerer Standorte durch die Stadtverwaltung negativ verlief und dem Schiff nun seine dauerhafte Einlagerung droht, hat das Team der Innovationsschmiede mit einem neuen Standortvorschlag, der gleich mehrere Qualitäten in sich vereint und gute Chancen hat, das Rennen zu machen, die Diskussion wieder befeuert. Zielstellung war, eine Ausstellungssituation für das Schiff zu kreieren, die es gleichermaßen im historischen Kontext der Treidel-Schifffahrt des 17. Jahrhunderts und der Historie des Fundortes in Kaiserswerth verortet. Dafür wurde ein Standort am Ortseingang von Kaiserswerth gewählt, bei dem das Schiff – analog zu seinem Fundort – in den Deichboden „eingeschoben“ wird, umbaut mit einem Baukörper in Schiffsform, auf dessen Deck ein sich drehendes „Segel“ für die nötige Gebäudeenergie sorgt und sich Besucher/innen an digitalen Infostelen über das Schiff, seine Historie sowie die Ortsgeschichte Kaiserswerths informieren können. Damit erhält der Ausstellungsort in seiner multifunktionalen Machart Pilotcharakter für eine neue, zeitgemäße, digitale Objektpräsentation, die sich touristisch als Ausgangsort für Stadtführungen etabliert und damit die Sehenswürdigkeiten des Stadtteils multimedial an- und einbindet. Der neue Präsentationsort funktioniert komplett ohne eigenes Aufsichtspersonal und ist als Außenstelle des Düsseldorfer Schifffahrtsmuseums kostengünstig und effektiv betreibbar.