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DIE PROJEKTSCHMIEDE ERWEITERT IHR BERATUNGSTEAM
Die Düsseldorfer Beratungsgesellschaft ProjektSchmiede erweitert Ihr deutschlandweites Beraterteam um drei bekannte, führende Köpfe aus dem nationalen Kunst- und Kulturbetrieb.
Mit dem Kurator, Museumsberater und Architekturforscher Dr. Pablo von Frankenberg gewinnt die ProjektSchmiede einen international erfahrenen Ausstellungsmacher mit umfassender Expertise im Bereich innovativer Masterpläne und Kulturkonzepte. Er konzipiert Museen, kuratiert Ausstellungen und berät Architekturbüros und Kulturinstitutionen. Als langjähriger Kreativdirektor realisierte er für den Architekten und Museumsgestalter HG Merz zahlreiche natur- und kulturhistorische, archäologische und technische Museen. Davor forschte er als Soziologe und Kulturwissenschaftler zu Museen und Architektur in Europa, den USA, in China und am Arabischen Golf.
Der zweite Neuzugang der ProjektSchmiede ist im nationalen Kulturbetrieb eine feste Größe: Dirk Schütz, Gründer von Kultur Management Network und der Kulturpersonal GmbH bringt über 20 Jahre Erfahrung aus den Bereichen Führung, Personalmanagement und Organisationsentwicklung mit. Er arbeitet als Berater, Coach und Trainer und unterrichtet als Dozent an Kulturmanagement-Studiengängen im deutschsprachigen Raum. Mit dem Online-Stellenmarkt kulturmanagement.net betreibt er das führende Online-Stellenportal für den Kulturbereich im deutschsprachigen Raum.
Mit Christoph Geisler kann die ProjektSchmiede zukünftig auf einen Juristen zurückgreifen, der über langjährige Führungserfahrung in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Verwaltung verfügt. Christoph Geisler war 10 Jahre Vizedirektor der Stiftung Wissenschaft und Politik, dem Thinktank der Bundesregierung und des Bundestages für Außen- und Sicherheitspolitik. Davor war er am Aufbau der Hertie School, der University of Governance in Berlin beteiligt. Mit der Gründung seiner Agentur thefuturepast verbindet er seine vielfältigen Erfahrungen und sein kreatives Talent mit der Entwicklung innovativer Konzepte u. a. in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Virtual Reality.
Die ProjektSchmiede-Gründer Jan Hinnerk Meyer und Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld freuen sich, dass die ProjektSchmiede ihr Beratungsportfolio zukünftig signifikant erweitern kann: „Wir blicken auf vier erfolgreiche Jahre seit Unternehmensgründung zurück und sehen, wie groß der Bedarf unserer Mandanten für interdisziplinäre Denk- und Strategieansätze ist, um für die spezifischen Anforderungen und individuellen Bedarfe sensibler und hochkarätiger Kulturinstitutionen, Kulturakteure und Entscheider in Politik und Verwaltung sachgerechte und zugleich innovative, mutige Lösungen zu finden. Mit unseren drei neuen Team-Partnern werden wir unseren Mandanten zukünftig eine noch umfangreichere Expertise zur Verfügung stellen können.“
Von ihrer neuen Niederlassung in Berlin aus berät die ProjektSchmiede zukünftig verstärkt Mandanten in der Hauptstadt und den ostdeutschen Bundesländern.
GASTBEITRAG in der RHEINISCHEN POST
Düsseldorf, 14.04.2020
Genossenschaft als Modell für die Kultur
Von den Impulsen der Kultur profitieren alle, erst recht nach der Corona-Starre. Kulturpolitik ist daher auch Gesellschaftspolitik.
Beim Geld hört die Freundschaft bekanntlich auf. Und um Geld ging es in den letzten Wochen auch im Kulturbereich fast ausschließlich. Bund und Land NRW stellten Soforthilfen zur Verfügung, unbürokratisch und von gutem Willen getragen. Das war eindrucksvoll. Weil es ein starkes Zeichen der Wertschätzung gesetzt hat mit der klaren Botschaft: Kultur ist systemrelevant! So existentiell die Geldfragen auch sind, so wichtig ist jedoch, dass hierüber kein anhaltender Verteilungskampf ausbricht, der den Blick auf drängende Fragen verstellt.
Schauen wir in die Zukunft und starten eine unvoreingenommene Debatte darüber, wer welchen Beitrag zu einem neuen, vitalen Kulturleben der Zukunft leisten und welche Chancen aus der Krise für die Düsseldorfer Kultur erwachsen könnten? Erste Bestandsaufnahmen zeigen: Im Strudel der Krise zählen freie, gemeinnützige und nicht-öffentlich finanzierte Einrichtungen zu den Verlierern. Diejenigen, die schon in guten Zeiten kämpfen müssen. Die aber als Gegenpole zu den institutionell geförderten für ein lebendiges Kulturleben unverzichtbar sind. Ihre Not macht erfinderisch: Wer seiner Zielgruppe ein digitales Angebot macht, bleibt im Gespräch, kann experimentieren und trotz räumlicher Distanz persönliche Bindung zum Besucher schaffen. Ein wichtiges Pfund, weil Kultur Beziehungsmanagement ist. Auch im administrativen Bereich kann die Digitalisierung der Organisation von Kultur unter die Arme greifen. Hier lautet das Zauberwort: Open Source, was für offene Software steht. Maximal demokratisch, weil unabhängig von kommerziellen Anbietern geschlossener Softwaresysteme. Wer als Kulturanbieter bewusst Open-Source-Software einsetzt, möchte, dass dadurch offene Diskursplattformen entstehen, die von ihm selbst und seinen Besuchern unbegrenzt genutzt und permanent weiterentwickelt werden können. Geeignet für kleine wie große Einrichtungen. Wissenstransfer, offener Erfahrungsaustausch, gemeinsames Lernen, agile Steuerungsmethoden, kollaboratives Arbeiten stünden plötzlich gleichwertig neben analogem Museums-, Opern- oder Clubbesuch. Digital Culture als fester Bestandteil kultureller Bildung. Hier hat die Kultur massiv Nachholbedarf.
Auch Politik und Verwaltung könnten die Krise nutzen. Als Impulsgeber für überfällige Veränderungen. Warum nicht zügig Rechtsträgerwechsel vornehmen, wenn Angebote dadurch besser gesichert werden können? Warum nicht manche starren Zuwendungsrichtlinien flexibilisieren, um bedarfsorientiert Förderkulissen zu sichern? Warum nicht gerade jetzt ein strategisches Konjunkturprogramm für Kulturbauten anschieben, von dem die heimische Baubranche profitiert, auf deren Gewerbesteuereinnahmen Düsseldorf dringend angewiesen ist?
Will man kleine wie große Kultureinrichtungen nach der Krise in ihrer Leistungsfähigkeit dauerhaft stärken, könnte eine Genossenschaft ein kluges Modell sein. Deren Mitglieder würden Teil einer genossenschaftlich organisierten Service-Plattform und erhielten Zugriff auf Dienstleister, die in den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Marketing und Digitales für alle Mitglieder die besten Angebote und damit optimale Synergien schaffen könnten. Ergebnis wären enorme Effizienzgewinne und neue, hilfreiche Netzwerke. Zudem mehr Selbstorganisation in proaktiven Verantwortungsgemeinschaften. Künstler könnten sich wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, bürokratische Routinen hinter sich lassen und ihre Innovationspotentiale im Verbund mit Gleichgesinnten heben. Nebenbei würden dauerhafte, disziplinübergreifende Arbeitsgemeinschaften entstehen. Viele erinnern sich mit einem Schmunzeln daran, wie sich honorige Kulturakteure im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung teils erstmalig in gemeinsamen Diskussionsrunden wiederfanden. Was blieb davon übrig? Genau hier sollte wieder angesetzt werden. Mit regelmäßigen, bedarfs- und ergebnisorientierten Gesprächsformaten. Aber anders als damals interdisziplinär, agil, kollaborativ, transformativ und experimentell. Kultur als Motor der Stadtgesellschaft berät Stadtplaner und Quartiersmanager, lernt von Energiemanagern und Klimaforschern, bringt sich in wirtschaftspolitische Diskurse ein und gibt dem Tourismus Impulse. Maximal engagiert und gestaltungsfreudig, diskursoffen und selbstkritisch, unvoreingenommen und lösungsorientiert.
So ließen sich die Corona-Starre in Dynamik und Risiken in Chancen verwandeln, um heute der Krise neue Utopien und Visionen für eine moderne Stadtgesellschaft von morgen abzutrotzen. Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik wäre plötzlich gelebte Realität. Und das im Brennglas einer Kommune. Wie ein Zukunftslabor. Das fände ich erstrebenswert. Weil es Wissen teilt und alle einbezieht. Weil es die Kultur demokratisiert und anschlussfähig macht. Weil von den Impulsen der Kultur am Ende alle profitieren.
Autor Hagen W. Lippe-Weißenfeld ist Vorstand der Kulturpolitischen Gesellschaft und Geschäftsführender Gesellschafter der Kulturberatung Projektschmiede.
PRESSEMITTEILUNG
+++ Initiative der Düsseldorfer Projektschmiede erfolgreich
+++ Deutsches Fotoinstitut kommt nach Düsseldorf
+++ Sternstunde für die Kunst und Kultur in Nordrhein-Westfalen
(Düsseldorf, 15.11.2019) Mit der gestrigen Entscheidung des Haushaltsausschusses des Bundestages und der heutigen Bestätigung der Kofinanzierung durch das Land NRW sind die Würfel gefallen: Das nationale Zentrum für Fotografie wird errichtet und seinen Platz in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt auf der Kunstachse im Ehrenhof finden.
Die Initiative dazu entstand vor genau zwei Jahren, als am 30.11.2017 die Gründer der Kulturberatungsgesellschaft Projektschmiede, Architekt Jan Hinnerk Meyer und Kulturmanager Hagen Lippe-Weißenfeld, ihre Idee eines Fotozentrums in Düsseldorf mit konkreten Plänen für einen Neubau im Ehrenhof vorstellten (https://www.projektschmiede.gmbh/2017/11/idee-fuer-fotozentrum-duesseldorf/). Genau an diesem vorgeschlagenen Ort wird das Fotozentrum nun errichtet.
„Der heutige Tag ist eine Sternstunde für die Kunst und Kultur in Nordrhein-Westfalen. Wir sind sehr glücklich, dass in nur 24 Monaten Bund, Land und Kommune ein Vorhaben von nationaler Tragweite gemeinsam beschlossen haben. Als Initiatoren der Idee fühlen wir uns bestärkt darin, mit bürgerschaftlichem Engagement wichtige Projekte der Kultur so zu initiieren, dass sie für Politik und Verwaltung zügig entscheidungsfähig werden“, so die Projektschmiede-Gründer Hagen Lippe-Weißenfeld (44) und Jan Hinnerk Meyer (54).
Chronologie der Entscheidung:
30.11.2017 Vorstellung der Idee für ein nationales Fotozentrum durch die Düsseldorfer Projektschmiede.
17.02.2018 Symposium der Projektschmiede mit dem heutigen Vorsitzenden der Expertenkommission, Prof. Thomas Weski, im Malkasten Düsseldorf.
12.12.2018 Verkündung des Ankaufs der Foto-Sammlung Kicken.
Ab 05.2018 Fortlaufende Gespräche mit Kulturstaatsministerin Prof. Grütters und NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
14.11.2019 Der Haushaltsausschuss des Bundestages beschließt die Errichtung eines nationalen Fotozentrums und den Bundesanteil an den Gesamtkosten i. H. von 41,5 Mio. EUR.
15.11.2019 Die NRW-Landesregierung teilt mit, die Kofinanzierung in gleicher Höhe sicherzustellen. Die Stadt Düsseldorf teilt mit, dass Grundstück am Ehrenhof einbringen zu wollen.
Kulturmanager Hagen Lippe-Weißenfeld zeigt sich hocherfreut, dass auf allen drei Ebenen (Bund, Land und Kommune) die kulturpolitische Wichtigkeit dieses Themas so schnell erkannt und entsprechende Beschlüsse gefasst werden konnten: „Es zeigt sich einmal mehr, dass eine Vision dann Wirklichkeit werden kann, wenn die Entscheidungsträger ein fester Wille und die Erkenntnis verbindet, dass der Erhalt von Deutschlands Kulturerbe ein nationales, gemeinschaftliches Vorhaben ist. Düsseldorf als Kunststadt wird von diesem nationalen Projekt außerordentlich profitieren. Das Fotozentrum wird ein internationaler Hotspot der sich dynamisch weiterentwickelnden Fotoszene werden. Wir schlagen jetzt vor, das Fotozentrum inhaltlich und von seiner Funktionsweise direkt in maximaler Form digitalisiert aufzubereiten, damit seine Inhalte jederzeit und für jeden Interessierten rund um den Globus abrufbar sind.“
Hagen Lippe-Weißenfeld ist davon überzeugt: „Was hier entsteht, ist weit mehr als ein reiner Fotokunst- und Archivspeicher. Der Anspruch muss sein, dass dieses Zentrum allen Interessierten rund um den Globus 24/7 zur Verfügung steht und alle technischen Mittel dafür genutzt werden, um eine offene Plattform zu schaffen, deren Inhalte jederzeit verfügbar und einsehbar sind. Wenn das gelingt, wird das Fotozentrum Teil der zukünftigen Weiterentwicklung der Fotografie im 21. Jahrhundert sein.“
Architekt Jan Hinnerk Meyer ergänzt: „Für den Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth freut es uns, dass das ehemalige Wohnhaus von Hilla und Bernd Becher, die Alte Schule Kaiserswerth, nun als Satellit des Fotozentrums im Ehrenhof und kleiner Ausstellungsraum ebenfalls profitiert und das Leben der Gründer der Düsseldorfer Fotoschule mitsamt der Wohnung der beiden anschaulich macht.“